Wenn vor Jahren in den Straßen unserer Stadt das "Klingelingeling, klingelingeling, klingelingeling" einer Handglocke ertönte und lautes Ausrufen hörbar wurde, wusste jeder: Der Ausrufer ist unterwegs.
"Dor is wat in de Klock"!! riefen sich die Leute zu!
Alle warteten, Fußgänger und Fuhrwerke verharrten, es wurde still, alle lauschten, Kinder hörten auf mit dem Spielen, man wollte den Ausrufer verstehen. Dann hielt er an, der Mann mit der Stadtglocke. Laut erscholl sein Ruf: " B e k a n n t m a c h u n g " und die Leute vernahmen, was der Ausrufer mit würdevoller Wichtigkeit zu verkünden hatte. Über lange Jahre waren es Anordnungen der Polizeibehörde oder Verkündigungen des Bürgermeisters, später wurden auch Dinge von allgemeinem Interesse kundgetan.
Wenn man vorher schon von diesen und jenen Dingen gehört hatte, so bedeutete das noch wenig. Nun aber, nach der Verkündigung durch den Ausrufer, war es "amtlich" geworden, man sagte: "Dat wär in de Klock".
Das Bild des Ausrufers und die Ansicht unserer kleinen Stadt sind im Jahre 1950 in einer kunstvollen Schnitzarbeit, die einen Aushangkasten vor dem Gardinger Rathaus zierte, symbolhaft verewigt worden. Wir erkennen die wuchtige Gardinger Kirche über den kleinen Häusern, die sich um sie scharen, geduckt in ihrem Schutze. Davor steht der Ausrufer mit seiner Klingel überlebensgroß, Bedeutung ausstrahlend und Respekt fordernd.
Der künstlerische Entwurf stammte von dem Innenarchitekten und Tischlermeister Carl Grehm. Finanziert wurden der Bekanntmachungskasten und die Schnitzarbeit durch großzügige Spenden einiger Gardinger Bürger. Dieses Motiv hat sich die Heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft Stadt und Kirchspiel Garding als Deckblatt für die Mitteilungsblätter ausgesucht.
Alle Hefte, ausser Heft 20, sind noch verfügbar und erhältlich
Die Hefte von 1 bis 22 kosten pro Stück € 2,00, alle anderen € 5,00 pro Ausgabe und können auch bei Gudrun Werner, Eiderstedter Ring 18a, 25836 Garding, Tel.: 04862 8566, bestellt werden.
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